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Nach meiner kleinen Rundreise auf die umliegenden Inseln um Bali, habe ich mir für meine letzten 4 Wochen in Canggu eingenistet. Seit meinem letzten Aufenthalt in Bali, auch in der Nähe von Canggu, hat sich einiges geändert. Als ich vor 4 Jahren dort war gab es wenige Restaurants und Bars, so dass wir meist nach Seminyak gegangen sind. Jetzt boomt Canggu richtig und es gibt an jeder Ecke Cafes, Warungs und Restaurants. Ich dachte damals schon, dass es schon sehr touristisch war. Na ja…. da hatte ich mich wohl getäuscht ?
Neben dem Surfen, habe ich die Umgebung erkundet und war die meiste Zeit in Canggu oder Kuta mit dem Roller unterwegs. Nach einer Weile, bin ich einfach im chaotischen Strom der Einheimischen mitgefahren und habe es sogar geschafft an einem Freund, welcher aus Indonesien ist und in Bali lebt, mit dem Roller dran zu bleiben. Er meinte grnisend… „du kannst ja wenigstens hinter mir mithalten“, da ich immer betont habe wie schlecht ich Roller fahre und mir mein Auto um einiges lieber ist. Ein bisschen stolz konnte ich trotzdem sein ?
Die Reisfeldroute zwischen Canggu und Berawa ist mir jedoch bis heute nicht geheuer. Diese schmale Strasse ist aus Pflastersteinen gebaut, wo es sein kann, dass der ein oder andere fehlt und einfach ein Loch in der Strasse klafft. Diese habe ich immer gemieden da ich nicht mit einer Vorwärtsrolle über den Lenker absteigen wollte ? Dazu ist die Strasse nur so breit, dass ein Auto und Roller aneinander vorbeikommen und links und rechts geht es sicher 1 m runter ins Reisfeld. DAS wollte ich natürlich unter allen Umständen vermeiden ??
Na ja…. nach 3 Monaten in Asien kann ich stolz behaupten, keinen Unfall gebaut und auch keine Schürfwunden bekommen zu haben….
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Ende März hat ein riesiger Feiertag stattgefunden, welcher Nyepi – silence day (Tag der Stille) heisst. Ich finde, dass ich mich glücklich schätzen kann, dass ich das miterleben durfte. Ich hatte bevor ich Anfang März in Kuta angekommen bin und mir der Shaper aus dem Surfshop über den Silent Day erzählt hat nie etwas davon gehört. Er meinte, dass es sicher besser wäre auf eine der umliegenden Inseln zu gehen, da auf Bali alles dicht wäre und keine Läden auf haben und niemand auf der Strasse wäre. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt noch „ach was, hier in der Tourihochburg Bali, wird sicher was für die Touris offen sein“…. weit gefehlt…..
Der Nyepi an sich ist ein Tag an welchem alles, wirklich alles auf der Insel (auch der Flughafen) still liegt. Dieser Tag ist der erste Tag des neuen Jahres, der balinesische Neujahrstag. Man soll sich an dem Tag über das alte Jahr Gedanken machen und frisch und rein ins neue Jahr gehen. Daher darf niemand aus dem Haus gehen, man sollte soweit möglich ruhig sein und am Abend kein Licht anmachen. Am Vortag findet ein riesen Umzug statt, an welchem die Monster (Ogoh-Ogoh), an welchen wochenlang gearbeitet wurde, durch die Strassen getragen werden, um so das Böse des Vorjahres zu verscheuchen. Mich hats an einen Karnevalumzug bei uns erinnert….. Lustig war, dass alle Stromleitungen mit Holzstöcken etwas hochgehalten wurden, dass das Monster problemlos durch dies Strassen getragen werden konnte ?. Teilweise hat es nach richtig Arbeit ausgesehen, die Leitungen hoch zu halten und das Monster darunter durchzuquetschen.
Am Silent Day hatte ich mit meiner Unterkunft Glück, dass sie uns kochen liesen, sprich der Gaskocher benutzt werden durfte und das Wifi auch nicht ausgeschaltet wurde. Was macht man denn wenn man nicht aus dem Haus darf und den Kontakt zur Aussenwelt wahren will ?….?
Es war ihnen einfach wichtig, dass die Gäste nicht allzuviel Lärm machen, da es wohl Patroullien gibt, die durch die Strassen laufen und prüfen, ob auch alle zu Hause sind und alles korrekt abläuft. Ich hätte es nicht gedacht, dass in einem Land wo im Vergleich zu Europa einiges freier, ungezwungener und chaotischer läuft soetwas dann funktioniert…
Was richtig toll an der lichterfreien Nacht war, war dass der Sternenhimmel so hell wie ich ihn nie gesehen hatte geleuchtet hat. Da der Himmel nicht von all den Lichtern die normalerweise auf der Insel leuchten „verschmutzt“ wurde, konnten wir den „reinen“ Sternenhimmel geniesen. Da ja sonst nix zu tun war, wurde das genutzt um mega schöne Sternenhimmel Bilder zu machen. Na ja….. das Surfbrett musste dann auch noch mit aufs Dach, damit es richtig gute Bilder wurden ? Claudi…. great job again ??
In der Folgezeit zum Nyepi gab es dann ab und an immer wieder Feiertage und Zeremonien. Ich denke ich habe da einfach eine der Zeiten erwischt wo es viele Feiertage gab. Meist fielen die Zeremonien nur auf, weil am Tempel vor dem Surfspot viele Menschen in weiss gekleidet mit gelben Tüchern waren. Meist sagt man, dass man wegen dem Respekt gegenüber der Religion nicht zu leicht bekleidet herumlaufen soll und vor allem in Tempeln die Beine und Schultern bedeckt halten sollte. Umso mehr hatte ich das Gefühl voll ins Fettnäpfchen getreten zu sein, als ich mich an einem Tag auf dem Parkplatz fertig zu Surfen machte…. natürlich nur sehr leicht bekleidet im „Surfoutfit“ und genau dann ein zeremonieller Umzug über den Parkplatz, direkt vor meiner Nase in Richtung Tempel lief ?….. na ja machen können hätte ich eh nix und bin dann nur vom linken auf den rechten Fuss herumgetipptelt bis die Meute durch war…?… komisch, denn bei uns würde man sich da keine Minute Gedanken drüber machen.
Ein weiteres Erlebnis, um welches ich die letzten 11 Monate herumgekommen bin, war ein Visarun ??♀️. Dies bedeutet, da man auf Grund der abgelaufenen Visatage welche man bei der Ankunft erhält, das Land verlassen muss. In Bali bekommt man standardmässig nur 30 Tage Visa (mit deutschem Pass). Als ich in den Philippinen ankam, war das auch so, aber ich konnte jedoch innerhalb von 2 Stunden und mit Zahlen der Gebühren auf der Behörde ganz leicht das Visum auf 59 Tage verlängern. Nicht so in Bali… hier muss man 3x bei der Behörde antanzen und es kann sein, dass man dort Stunden verbringt. Das wollte ich mir ersparen und hatte mir stattdessen ein Flug nach Kuala Lumpur am Nachmittag und den Rückflug für den Abend gekauft. Somit bin ich innert eines Tages ausgereist und dann um 2 Uhr morgens des nächsten Tages wieder eingereist. Entgegen einiger Infos, dass es Probleme geben würde, wenn die Behörden merken, dass man „nur“ ein Visarun macht und sich dann querstellen, hatte ich überhaupt keine Probleme. Weder in Kuala Lumpur, noch bei der Wiedereinreise in Bali. Der Malaie der mir den Ausgangsstempel gegeben hatte hat mir sogar noch auf Deutsch einen schönen Tag gewunschen. Ich war wieder einmal positiv geschockt wieviele Leute doch Fetzen an Deutsch können…….
Svenja und das Meer
Natürlich gibt es in Bali jede Menge Möglichkeiten surfen zu gehen. Leider war ich im Hostel die einzige, welche surfen konnte und somit keine Stunden benötigte. Daher war es meist der Fall, dass ich alleine gehen musste was nie soviel Spass macht wie zu zweit oder dritt. Nichts desto trotz bin ich sehr oft zu Batu Bolong gegangen, da es der am nähsten gelegene Spot war. An diesem Spot tummeln sich meist sehr viele Surflehrer mit Schülern und noch viel mehr von denen die nicht wissen was sie tun ?, da es doch eine Welle ist, die einem sehr viel verzeiht. Ich habe dann aber immer versucht um die Flut zu gehen und wenn viel Swell rein kam. Das hatte den Vorteil, dass bei Flut durch den krassen shore break die Anfänger meist nicht im Wasser waren respektive überhaupt nicht rein gekommen sind ? und wenn grosse Wellen ankamen, sowieso nicht. Für mich war es dann super das mindset für grössere Wellen zu bekommen, da die Welle langsam und einfach war, aber bei overhead Grösse ich doch noch einiges lernen konnte.
Der andere nahegelegene Spot war Berawa. Dies ist schon eine etwas schnellere beach break Welle, welche entsprechend schwieriger zu lesen ist. Hier bin ich auch öfter raus und hatte auch entsprechend Spass. Der Unterschied war sehr deutlich zu sehen, da hier die meisten Leute auf dem Wasser wussten was sie taten und man daher wirklich genau aufpassen musste, welche Welle nehmen ?♀️, niemandem reindroppen ? und einfach mehr paddeln ??. Leider gibt es hier fast keine Bilder ?, da ich meist das kurze Brett oder wie ich sage meinen «Zahnstocher» genommen hatte ? (welcher keine GoPro Befestigung hat). Bis auf einen Tag, wo glaub die schlechtesten Bedingungen waren und das Wasser richtig schön dreckig braun ?.
Den Double Six Beach in Seminyak hatte ich auch ein paar Mal besucht, da ich hier mit einem Freund aus Bali und einem Mädel, welche ich aus dem Hostel kannte, surfen gehen konnte. Diese Tage hatten wir alles in allem viel Spass, am Strand ? und im Meer ?. Das «Localwissen» hat natürlich auch geholfen, um zu wissen wann die beste Zeit war ins Meer zu gehen, da hier der Wind einem ganz schön einen Strich durch die Rechnung machen kann.
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After my little roundtrip to the islands that are surrounding Bali, I had a stopover in Canggu for 4 weeks. Since my first time I was there, which is now already 4 years ago, a lot of things did change. There were no or only a few restaurants and bars, so we mostly had to go to Seminyak. Right now Canggu is booming and you can find cafes, Warungs and restaurants on every corner. Back in the time I thought that everything was already really touristic, but…. you can always go wrong ?
Besides surfing, I went a lot with the scooter to check out the surrounding areas. After some time I was able to ride along with the locals in the chaotic traffic and could also follow a local friend of mine, who is Indonasian and has already been living long time in Bali. He said to me with a smile … «at least you can keep up with me» ? as I always told him that I am a bad scooter driver and that I prefer my car. Nevertheless I was a bit proud that he said it ?
Until today I do not really like the rice field route in between Canggu and Berawa. This narrow street is made out of cobblestones, which means that it is possible that some stones are missing and there is a hole in the middle of the road. I always avoided those holes as I did not want to get off the scooter doing a somersault over the handlebar ?. Additionally the street is only as wide as one car plus a scooter. On the sides of the road there is nothing, no barrier…. only 1 meter way down into the rice field. The thing I really did want to avoid was, to find myself sitting in the rice field ?
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Okay… after driving the scooter for 3 months in Asia, I can proudly say that I did not get involved in an accident and did not get one scrape ….
End of March there was a biiiig holiday in Bali, which is called Nyepi (silence day). I think I was very lucky that I could experience this on the island. I had never heard of that holiday before. The first time somebody told me about it, was when I went to the surfshop to pick up my board. The shaper told me that there will be the silence day at the end of March. He said it would be better to visit one of the surrounding islands as everything will be closed on Bali. No shop would be open, with nobody on the streets. At this point I thought.. «ahhhh this is a touristic place, there will be something open for the tourists»…. faaaar wrong….
Nyepi is the day where everybody and everything and that really means everything, the airport included, is quite on the island. This day is the first day of the New Year, the Balinese New Year’s day. At this day everybody is supposed to think about the past year in quietness and completely start off fresh and clean into the new year. As a reason of that, nobody is allowed to leave the house. Everybody is supposed to be quiet and keep the lights turned off during night time. On the previous day at night time there is a big parade, where the monsters (Ogoh-Ogoh) are carried through the streets to scare away the evil spirits of the previous year. This parade reminded me of our carnival parades……. It was funny to see how the electricity cables in the air were lifted up with woodblocks, that the monster could be carried through the streets without problems. Sometimes it really looked like a lot of work to keep the cables above the monster and squeeze it through underneath.
I was very lucky at the silence day, as the hostel I was staying in said we could use the stove to cook and also did not turn off the Wifi. What do you do if you are «locked» into your accomodation and are not allowed to go outside? Somhow you have to keep the contact with the world outside ??
In general it was important to the people of the hostel, that the guests did not make that much noise as the patrols outside were walking the streets and checking that everybody was at home and behaved properly. I never thought that in a country where everything is more easy going and a lot more chaotic compared to Europe, something like that would work… but it did/ does….
A big advantage of the night without lights was the starry sky. I’ve never seen such a bright sky, full of stars. This night the sky was not «polluted» by the lights from the island, which made us enjoy the pure starry sky. As we did not have anything to do anyway, we started a photoshoot including the starry sky. Well… the surfboard also had to climb up the roof to get really good shots ?… Claudi…. great job again ?
After the Nyepi there were more holidays, once in a while and also ceremonies. I think I was in Bali during a time full of holidays. Mostly I only recognized the ceremonies, as people dressed in white with yellow cloths were in front of the temple which is facing the surf spot. Due to the respect for the religion and the culture, it’s generally said not to walk around with a minimum of clothes especially in and around temples. They ask you to cover your legs and shoulders with a scarf or longer clothes. Even more I got the feeling that I dropped a brick as I was getting ready to go surfing on the parking lot only wearing my «surfoutfit», as in the exact same moment the local people that were having a ceremony passed me by ? Well… I couldn’t have done it differently, so I was stepping from the left to the right foot trying to hide a bit until the crowed had passed by ?…… funny… around home, nobody would ever think about that…..
Another interesting experience which I could avoid the last 11 months, was a visa run ??♀️. This means that one has to leave the country, due to the termination of the visa. In Bali everybody (with at least a German passport) gets a 30 days on arrival visa. As I arrived in the Philippines it was the same, but there, I easily could go to the immigration office and get an extension for 59 days in total. This only took 2 hours and a little bit of money and then it was quickly done. Nothing like that in Bali….. there one has to go to the office 3 times and spent hours waiting. I wanted to save myself from this and bought a flight to Kuala Lumpur instead. The flight left in the afternoon and arrived back in Bali at 2 a.m. the other day. Toward all of the different information that one would have problems with the officials in doing this, I did not have any problems neither in Kuala Lumpur nor in Bali entering the country again. The Malay who gave me the exiting stamp into my passport did wish me a great day in German. Again I was positively shocked how many people know some pieces of German…..
Svenja and the ocean
For sure there are lots of possibilities to go surfing in Bali. Sadly I was the only one in the hostel that did not have to take surf lessons, which made it hard for me to find surfbuddies, as it’s always a lot more fun to go surfing with other people. Nevertheless I went a lot to Batu Bolong, which was the closest spot.
This spot is reef break but known as a beginner’s spot. Mostly there were a lot of surf instructors with students and even a lot more, who did not know what they were doing ?, as it really is a forgiving wave. As a reason of that, I always tried to go around high-tide and on days with bigger swell. The advantage of that is, that due to the heavy shore break most of the beginners were not in the water respectively did not even get out ? and a bigger swell also made them not to go out at all want . Actually a bigger swell was really good for me to get the right mindset for bigger waves, as the wave is slow and easy to catch and I can still learn a lot at overhead conditions.
The other spot that was close is called Berawa. This wave is a quicker beach break wave, which was harder to read accordingly. Some time I went there too and also had lots of fun. The difference could easily be found, as most of the people in the water did know what they were doing and one really has to pay attention to which wave to catch ?♀️, not to drop into somebody ? and generally paddle more ?. Unfortunately I rarely have photos ?, as I mostly went with my new, shorter board, which I call the «toothpick» ?that has no GoPro mount. Only one day, which I think was the worst day at Berawa, as the conditions were really shitty and the water was colored in a lovely brown and full of dirt ?.
I also went to the Double Six Beach several times as I could go surfing with a local friend from Bali and another girl I got to know in the hostel. These days were lots of fun at the beach ? and in the ocean ?. Getting some spot know-how from the locals also helped to define the best time to get into the water, as the wind can really upset one’s plans.
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